Folgende Tests auf Sonstige Merkmale (Rind) werden von uns angeboten:
Neben der eigentlichen Milchleistung spielen in der modernen Milcherzeugung auch die qualitativen Eigenschaften der Milch eine besondere Rolle. So ist z.B. die Zusammensetzung der Milchproteine von erheblicher Bedeutung für die weitere Milchverarbeitung. Insbesondere die Käsereitauglichkeit der Milch ist stark abhängig von der Milchzusammensetzung.
Das Kappa-Kasein-Gen beeinflusst verschiedene Qualitätsmerkmale der Milch wie Gerinnungszeit, Hitzestabilität, Geschmackseigenschaften und Käseausbeute. Dabei zeigt sich die Kappa-Kasein Variante B als besonders vorteilhaft für weitere Verarbeitungsprozesse.
Die verschiedenen Genvarianten unterscheiden sich lediglich durch Punktmutationen voneinander, die mittels Gentest bestimmt werden können.
Im Fall von Mehrlingsträchtigkeiten beim Rind sind die Plazenten der Feten nicht vollständig getrennt, sondern stehen vielmehr über Gefäßanastomosen miteinander in Verbindung. Über diese Gefäßverbindungen findet ein Austausch von Blutstammzellen und sog. H-Y-Antigen statt, der beim weiblichen Fetus zur Unterentwicklung des weiblichen Genitale und damit zur Zwickenbildung führt. Die Virilisierung (= Vermännlichung) des weiblichen Zwillingspartners kann dabei deutlich variieren, so dass die unfruchtbaren weiblichen Tiere äußerlich oftmals nicht eindeutig zu erkennen sind. Mittels molekulargenetischem Test lässt sich der XX/XY-Chimärismus jedoch sicher diagnostizieren.
Bitte beachten: Für die Durchführung des Zwickentests ist eine Blutprobe unbedingt erforderlich.
Daneben bietet der molekulargenetische Test die Möglichkeit zur Geschlechtsbestimmung in Rindfleischproben und erlaubt so eine Überprüfung der Deklaration von Fleisch(-produkten) nach der Zerlegung.
Ob ein Tier die Erbanlagen für die Bildung von A1 und/oder A2 Eiweiß trägt, kann per gendiagnostischem Test bestimmt werden. Dabei werden über einen vereinfachten Test die beiden Klassen A1 (= A1, B, C) bzw. A2 (= A2, A3, D, E und H) differenziert.
Bitte beachten: Dieser Test erlaubt keine Aussage zur genetischen Disposition für Wackelhörner (Scurs) und wurde nicht für Buckelrinder validiert.
Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse werden derzeit mindestens neun verschiedene Mutationen im bovinen Myostatin Gen unterschieden, die alle zur muskulären Hypertrophie beim Rind führen. Alle bekannten Mutationen werden in autosomal-rezessiver Weise vererbt. Nicht alle bekannten Mutationen erzeugen jedoch das gleiche Erscheinungsbild oder sind in allen von Muskelhypertrophie betroffenen Rinderrassen verbreitet.
Sechs als disruptiv deklarierte Mutationen (C313Y, nt419, E226X, nt821, E291X und Q204x) führen zur Muskelhypertrophie, höherem Geburtsgewicht und daraus resultierend zu erschwerten Geburten aber auch zu einer verbesserten Zartheit des Fleisches. Die sogenannten Missense-Varianten hingegen erhöhen den Grad der Bemuskelung, reduzieren externes und intramuskuläres Fett zeigen aber keinen Einfluss auf das Geburtsgewicht.
Derzeit bietet GeneControl Tests für folgende Genmutationen an (siehe Tabelle):
Bezeichnung | Beschreibung, genom. Position UMD 3.1 |
Betroffene Rassen |
L64P | p.c.191T>C; missense Mutation, g.6213889T>C | Gelbvieh |
F94L | c.282C>A; missense Mutation, g.6213980A>C | Angus, Limousin |
Q204X | c.610C>T; nonsense Mutation, g.6216138C>T | Blonde d’Aquitaine, Charolais, Limousin |
D273RfsX14 | c.821_831del (nt821); Deletion < 20 bp; g.6218379delATGAACACTCC | Angus, Asturian Valley, Belgian Blue, Blonde d’Aquitaine, Braford, Limousin, Murray Grey, Parthenais, Santa Gertrudis, South Devon |